Blockchain im Gesundheitswesen

Die Blockchain-Technologie bringt auch ganz spezifische Nachteile mit, die sich ebenso wie ihre Vorzüge aus ihrer Architektur ergeben – und dazu führen, dass Blockchain eben nicht für jeden Einsatzzweck das geeignete Mittel ist.

Das sind:

Kein optimaler Einsatz von Speicherplatz und Rechenleistung

Je redundanter Ihre Daten gespeichert sind, desto besser? Nicht unbedingt – es gilt, zwischen Redundanz und Leistung abzuwägen. Wenn man all seine Zeit und Rechenpower darauf verwendet, Sicherheitskopien (Backups) von seinen Daten anzulegen, dann wird die Produktivität steil abfallen. Und dieselben Daten immer und immer wieder in Kopie abzulegen ist auch keine besonders effiziente Verwendung von Speicherplatz.

Im Falle der Blockchain führt die Redundanz zu zwei Komplikationen:

Wenn man Daten aus der realen Welt in der Blockchain speichert, wird die Blockchain sehr schnell sehr groß werden. Bitcoin, die älteste Blockchain der Welt, hat im Dezember 2016 eine Größe von 100 GB erreicht – das heißt, jeder vollwertige Teilnehmer (sogenannter Full Node) an der Bitcoin-Blockchain muss zunächst einmal 100 GB historische Daten herunterladen. Und im Falle von Bitcoin enthält jede Transaktion nicht besonders viel an Daten. Wenn wir stattdessen Patientendaten in der Blockchain speichern würden, dann würde diese unhandliche Größe schon viel früher erreicht werden. Wenn man diese Größe mit der Anzahl der Blockchain-Benutzer multipliziert, die je nach Anwendungsfall mehrere Hunderttausend oder auch Millionen betragen kann – dann kommt man auf eine enorme Verschwendung von Speicherplatz. Wenn man mit Smart Contracts arbeitet – und die meisten Konzepte für Blockchains im Gesundheitswesen tun das, weil sie auf Ethereum basieren – dann wird der Programmcode für jeden Smart Contract auf jedem Server des Blockchain-Netzwerks ausgeführt. Somit wird also nicht nur Speicherplatz verschwendet, sondern auch Rechenleistung, also Energie. Damit nicht genug: Wenn der Smart Contract auf eine externe Datenbank zugreift, dann wird jeder Server im Blockchain-Netzwerk auf diese Datenbank zugreifen. Ein Beispiel wäre ein Smart Contract zur Medikationsplanung, der auf eine externe Datenbank mit Arzneimittelinteraktionen zugreift. Wenn jeder Server bei dieser externen Datenbank anfragt, dann entsteht damit nicht nur viel Traffic im Netzwerk, sondern es ist auch nicht gesichert, dass jeder Server auf seine Anfrage die gleiche Antwort erhält – vielleicht wird zwischen den gleichartigen Anfragen der Datenbankeintrag für ein Medikament aktualisiert. Dies zerstört den Konsens in der Datenbank und stellt somit den Konsensmechanismus in Frage.

Es gibt mehrere Ansätze, um das erstgenannte Problem des Speicherplatzes zu lösen: Man kann beispielsweise dazu übergehen, nicht vollständige Daten auf der Blockchain zu speichern, sondern nur Referenzen auf diese Daten. Die Daten selbst liegen dann in externen Datenbanken. Für eine Blockchain im medizinischen Bereich könnte man beispielsweise eine externe Datenbank für Arztberichte einrichten, eine für radiologische Bilder, eine für genetische Daten und so weiter. Für jeden Datensatz in einer dieser externen Datenbanken wird dann ein Hash berechnet und in der Blockchain gespeichert. Ein Hash ist eine Art Prüfsumme, die sich stets ändert, wenn sich der Inhalt des Datensatzes ändert (aber natürlich viel weniger Speicherplatz wegnimmt als der ursprüngliche Datensatz). Ein unveränderter Hash beweist also, dass sich der Datensatz nicht verändert hat, und bei einem auf der Blockchain gespeicherten Hash kann man beweisen, dass er nicht im Nachhinein manipuliert wurde.

Um das zweite Problem zu lösen, das Problem der Smart Contracts, haben Blockchain-Entwickler die Einrichtung sogenannter Orakel vorgeschlagen. Dies sind externe Dienste, die die für die Smart Contracts notwendigen Informationen von außen in die Blockchain schicken („push“), so dass die Smart Contracts keine externen Datenbanken abfragen müssen („pull“). Diese Speicherung von externen Daten in der Blockchain sollte aber auf das Notwendigste beschränkt bleiben – denn sonst gibt es wieder ein Problem mit dem Speicherplatz.

Transaktionen sind innerhalb des Netzwerks nicht vertraulich

Die Geschichte von Blockchain und Anonymität ist eine Geschichte voller Missverständnisse, könnte man sagen. Blockchain-Laien denken bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen gern an eine „anonyme Währung“, mit der Drogen- und Waffenhändler im Darknet ihre dunklen Geschäfte abwickeln.

Tatsächlich aber sind Bitcoin und anderen Blockchains von Grund auf transparent. Das müssen sie sein, denn jeder Knoten muss in der Lage sein, die Validität aller Transaktionen zu prüfen – und dazu muss er Zugriff auf alle Transaktionen haben. Die Blockchain ist aber in ihren meisten Implementationen, wenn schon nicht anonym, dann jedoch zumindest pseudonym: Personenbezogene Daten werden in der Regel nicht direkt auf der Blockchain gespeichert. Stattdessen wird beispielsweise in Bitcoin der öffentliche Schlüssel einer Person auf der Blockchain gespeichert. Jeder Teilnehmer kann sehen, welche öffentlichen Schlüssel an einer Transaktion beteiligt waren. Jeder öffentliche Schlüssel gehört zu einer Person und stellt daher eine Art Pseudonym dar.

Das bedeutet: Wenn man das Netzwerk lange genug beobachtet, kann man Schlüsse darüber ziehen, welche öffentlichen Schlüssel zu welcher Person gehören könnten. Das funktioniert ähnlich, als könnten Sie die Transaktionen auf einem Girokonto beobachten: Wenn Sie lange genug zuschauen, dann können Sie relativ gute Vermutungen darüber anstellen, wem das Konto gehört, auch wenn Sie den Namen der Person nicht kennen.

Diejenigen Nutzer, die Bitcoin zu illegalen Zwecken verwenden, wissen, dass diese Transparenz vom Arm des Gesetzes genutzt werden kann, um ihren Identitäten auf die Schliche zu kommen. Aus diesem Grund stellen sie die gewünschte Anonymität anders her: Sie wechseln regelmäßig ihre Schlüsselpaare, so dass jeder öffentliche Schlüssel – jedes Pseudonym – nur für eine einzelne Transaktion verwendet und dann entsorgt wird.

Auch im Kontext des Gesundheitswesens können Informationen darüber, wer mit wem Transaktionen durchführt, sensibel und vertraulich sein. So möchte möglicherweise ein Patient nicht, dass sein Hausarzt sieht, dass er in eine Transaktion mit einem Spezialisten für Geschlechtskrankheiten involviert war – auch wenn der Hausarzt den Inhalt der Transaktion nicht sehen kann. Oder der Patient möchte nicht, dass sein Kardiologe sieht, dass er eine Transaktion mit einem anderen Kardiologen hatte – etwa, um eine Zweitmeinung darüber einzuholen, ob die empfohlene (teure) Koronarangiographie tatsächlich notwendig ist.

Um innerhalb der Blockchain Vertraulichkeit zu ermöglichen, kann man den gleichen Ansatz wählen wie die illegalen Händler im Darknet: Öffentliche Schlüssel häufig wechseln. Ein anderer Ansatz befindet sich gerade in Entwicklung – er ermöglicht tatsächliche Anonymität auf der Blockchain und basiert auf einem nicht ganz einfachen mathematischen Prinzip, den sogenannten Zero-Knowledge-Beweisen. Eine derartige anonyme Blockchain ist bereits in der Kryptowährung ZCash in Gebrauch – und wird sicher auch bei medizinischen Blockchains wichtig werden.

Vor- und Nachteile der Blockchain-Technologie.

Vor- und Nachteile der Blockchain-Technologie

Der Begriff Blockchain stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt Blockkette. Eine Blockchain ist eine verteilte, öffentliche Datenbank. Die Blockchain-Technologie ist auch ein fortschrittlicher Datenbankmechanismus, der einen transparenten Informationsaustausch innerhalb eines Geschäftsnetzwerks ermöglicht.

Das ist eine aufstrebende Technologie, die von verschiedenen Branchen auf innovative Weise eingesetzt wird. Blockchain kann von Online-Plattformen genutzt werden, die Utility-Token verwenden. Die Zahlungs-Token können dann als Treuepunkte verwendet werden. Das bedeutet, dass anstelle von herkömmlichen Treuepunkten Token verwendet werden, die in der Blockchain gespeichert sind. Auf diese Weise müssen Sie nicht befürchten, die Kundenkarte zu verlieren. Ein Online-Shop kann anstelle von E-Commerce-Lösungen die Blockchain-Technologie einsetzen und Token verwenden, um sein Geschäft zu tokenisieren. In gleicher Weise kann Blockchain als Zahlungssystem auf einer Online-Plattform eingesetzt werden. Statt mit herkömmlicher Währung werden Zahlungen mit Token getätigt.

Kryptowährungen werfen viele Fragen auf, die für die Glaubwürdigkeit wirtschaftlicher Transaktionen mit solchen Vermögenswerten von entscheidender Bedeutung sind, insbesondere hinsichtlich ihrer Rechtsnatur und der damit verbundenen steuerlichen Aspekte. Dennoch sind sie für Käufer und Online-Shop-Besitzer sehr bequem: Zahlungen mit Kryptowährungen in Online-Shops sind bereits an der Tagesordnung.

Der Einsatz der Blockchain-Technologie im Handel hat viele Vorteile:

Befriedigung der Bedürfnisse des modernen Verbrauchers;

Zugang zu zuverlässigem Produktwissen;

Unveränderlichkeit;

Stabilität;

die Möglichkeit, den gesamten Herstellungsprozess zu verfolgen;

Gewährleistung der Markentransparenz;

Produktauthentifizierung;

Förderung des Vertrauens in den Hersteller und der Markentreue;

Schutz der Marke und der Verbraucher vor gefälschten Produkten;

Einsatz in der Logistik.

Der dezentrale Charakter von Blockchain-Netzwerken ist jedoch nicht ohne Nachteile. Im Vergleich zu einer herkömmlichen zentralisierten Datenbank hat sie eine begrenzte Leistung und benötigt viel mehr Speicher, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Die Unmöglichkeit, Daten zu ändern, was einerseits ein großer Vorteil der Blockchain ist, kann in bestimmten Situationen ein Nachteil sein.

Blockchain ist eine neue, sich schnell entwickelnde Technologie. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Blockchain erfordern einen maßgeschneiderten Ansatz für die rechtlichen Aspekte der einzelnen Entscheidungen.

Der Einsatz von Technologie im Handel wirft ganz andere Probleme auf als beispielsweise im Bankensektor. Da es sich um eine globale Technologie handelt, ist es oft erforderlich, sich zwischen den gesetzlichen Regelungen der verschiedenen Länder zu bewegen.

Blockchain ist auch auf der Grundlage der Datenschutz-Grundverordnung umstritten. Die in der Blockchain, einer dezentralen Datenbank, gespeicherten Daten werden an vielen Stellen gleichzeitig verarbeitet. Das problematischste Thema in Bezug auf die rechtliche Regulierung ist die Besteuerung von Kryptowährungen, von denen jetzt so viele Menschen dank Bit Index Ai profitieren. Das erste Land, das gesetzliche Regelungen für Finanztechnologie eingeführt hat, war Malta, das in dieser Hinsicht unter den Mitgliedstaaten der Europäischen Union eindeutig führend ist. Unter den europäischen Ländern konzentrieren sich Estland, Litauen und Belarus auf die Entwicklung von FinTech.

Die Zukunft der Blockchain

Die Blockchain-Technologie gibt es schon seit mehr als einem Jahrzehnt. In vielen Ländern ist es jedoch noch ein Novum, und seine Verwendung ist gesetzlich unzureichend geregelt. In Anbetracht der Funktionalität der Blockchain und der zahlreichen Anwendungen in vielen Branchen, einschließlich des Handels, sollte die Entwicklung der diskutierten Technologie und der damit verbundenen Vorschriften in naher Zukunft erwartet werden.

Blockchain ist eine Herausforderung für Gesetzgeber und Praktiker gleichermaßen, die neue juristische Lösungen, neue juristische Fähigkeiten und die Zusammenarbeit zwischen den Rechts- und IT-Gemeinschaften bei der Schaffung und Anwendung des Rechts erfordert. Auf dem Markt wird eine effektive Blockchain-Integration sicherlich eine leichtere Aufgabe für große Konzerne sein, die über die Mittel verfügen, in neue Technologien zu investieren. Kleinere Marken werden es viel schwerer haben, die Vorteile der Technologie zu nutzen.

Die Zukunft wird zeigen, ob die Blockchain-Technologie den Handel weltweit revolutionieren wird, aber wir raten, vorbereitet zu sein und bereits jetzt die Kryptoverarbeitung über den Cloud-Service mit Ihrem Unternehmen zu verbinden.

Blockchain: Vorteile, Nachteile und Bedeutung für die Logistik

Blockchain: Vorteile, Nachteile und Bedeutung für die Logistik

Die verstärkte Diskussion über Digitalisierung in den letzten zwei Jahren hat zu einer größeren Offenheit und einem erhöhten Interesse gegenüber neuen Technologien geführt. Ein gutes Beispiel dafür ist Blockchain. Wurde die Cloud in ihrer Anfangszeit noch sehr kritisch beäugt, wird die Blockchain als neue Technologie sehr positiv begrüßt. Offenheit gegenüber neuen Technologien hilft der Logistik – auf der einen Seite.

Auf der anderen Seite ist die Nutzung von Technologien nur um ihrer selbst Willen nicht zielführend, solange damit kein klarer Mehrwert für das Business verbunden ist. Und genau hier stehen wir auch mit der Diskussion um Blockchain: Wo hilft sie der Logistik ganz konkret und welche Vor- und Nachteile sind mir ihr verbunden?

Blockchain hat folgende Vorteile, die auch für die Logistik relevant sind:

Fälschungen von Blockchain Transaktionen sind unmöglich. Entlang der Supply Chain gibt es viele Prozesse und Informationen, die besonders schützenswert sind, z.B. finanzielle Transaktionen, Angebote, Beauftragungen und Verträge oder auch wichtige Dokumente wie Akkreditiv oder Konnossement sowie Zollprozesse.

Teilnehmer, die sich vorher nicht persönlich kannten, können mithilfe von Blockchain dennoch sichere Verträge schließen und miteinander ohne Risiko ins Geschäft kommen. Dies bedeutet eine Beschleunigung von Prozessen und eine Vergünstigung von Prozesskosten, da Teilnehmer nun direkt zusammenarbeiten können. Konkret müssen z.B. Dokumente oder finanzielle Transaktionen nicht mehr über Mittler ausgetauscht werden. Diese Eigenschaft hat das größte Disruptionspotenzial für die Logistik, da manche Stakeholder oder Funktionen in Zukunft komplett entfallen könnten.

Die dezentrale Haltung von Daten verleiht dem System eine hohe Stabilität und macht es robust gegen den Angriff von Hackern.

Die Blockchain Technologie steckt allerdings noch in den Kinderschuhen und ist daher in vielen Bereichen noch nicht ausgereift:

Sie funktioniert kaum unter großer Datenlast. Heute könnten also Nischenprozesse, aber keine Massendaten entlang der Supply Chain über Blockchain abgewickelt werden.

Eine Datenabfrage funktioniert in der Blockchain deutlich langsamer als bei einer normalen Datenbank. Der Ver- und Entschlüsselungsprozess bei einer blockchain-basierten Bitcoin-Transaktion benötigt heute 10 Minuten. Das passt nicht zum Anspruch der Logistik auf Datenaustausch in Echtzeit.

Eine Bitcoin-Transaktion kostet heute Strom im Wert von ca. 30 Euro (Quelle Das lässt darauf schließen, dass Blockchain für die Abwicklung von Massentransaktionen, z.B. im Tracking, heute noch keine Alternative ist, selbst wenn die Preise hier günstiger sind.

Wie bei jeder neuen Technologie gibt es auch bei Blockchain noch Hürden in der Integration in das Vertragsrecht.

Im nächsten Schritt muss der Mehrwert von Blockchain mithilfe konkreter Business-Cases für die Logistik bewertet werden. Eine enge Zusammenarbeit von Logistikern und Technologieexperten ist dabei entscheidend, um praktischen Nutzen zu schaffen.

 

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