Grundwissen: Die Blockchain

In letzter Zeit kommt man nicht mehr um sie herum: die Blockchain. Sie gilt vielerorts als die Technologie der Zukunft. Immer mehr Anwendungsgebiete erscheinen auf der Bildfläche. Doch wie funktioniert sie eigentlich? Keine Sorge: Bei aller Komplexität ist sie in ihren Grundzügen gar nicht so schwer zu verstehen.

Anmerkung: Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Erklärungen sind eine starke Vereinfachung der komplexen Materie Blockchain. Ziel ist es, „Normalverbrauchern“ die prinzipielle Funktionsweise der Blockchain verständlich zu machen. Das tun wir anhand des bekanntesten Nutzungsbeispiels: Rein digitale Währungen (Kryptowährungen) wie Bitcoin oder Ethereum.

+++ Bitcoin und Blockchain schlagen im Mainstream auf +++

Blockchain als Antithese zur Cloud

Die Blockchain ist ein Netzwerk, üblicherweise innerhalb des Internets. Auch die Nutzung in einem Intranet ist möglich. Sie kann als Antithese zur Cloud gesehen werden. Denn Informationen werden nicht irgendwo auf einem Server gespeichert, sondern jeweils lokal, auf allen Rechnern im Netzwerk – Stichwort: dezentral. Darin liegt es auch begründet, dass die Technologie als besonders sicher angesehen wird: Um Informationen zu verfälschen, müsste nicht ein Server gehackt werden, sondern eben jeder einzelne Computer in der Blockchain. Daher muss das Netzwerk auch eine „kritische Masse“ an Usern erreichen, um tatsächlich sicher zu sein. 50 Rechner könnten schließlich noch einzeln gehackt werden. Bei 50.000 Rechnern scheint der Versuch dagegen aussichtslos.

Doch wie wird die Information gespeichert? Was ist ein Block? Und warum „Chain“?

Tabelle mit drei Spalten

Sehr vereinfacht kann man sich einen Block als Excel-Tabelle vorstellen. Das ist er natürlich nicht, die Architektur ist aber nicht unähnlich. Im Fall von Kryptowährungen wie Bitcoin hat diese Tabelle drei essenzielle Spalten: „User A“, „User B“ und „überwiesener Betrag X“. Einer der User im Netzwerk überweist nun einem anderen einen bestimmten Bitcoin-Betrag – das geschieht direkt, von Rechner zu Rechner. In der Tabelle wird das nun anonymisiert eingetragen. Die Tabelle liegt auf sämtlichen Rechnern im Netzwerk. Das bedeutet, alle anderen User führen automatisch über die Transaktion Buch. Damit ist bestätigt, dass sie tatsächlich stattgefunden hat.

Der Block: „Volle“ Tabelle wird versiegelt

Jede Überweisung, die innerhalb des Netzwerks getätigt wird, wird in der Tabelle eingetragen und diese füllt sich Zeile für Zeile. Wie man es ja auch von Excel-Tabellen kennt, vergrößert sich mit zunehmender Größe der Tabelle die Ladezeit. Sie kann also nicht unendlich fortgeführt werden. Deswegen wird sie bei einer bestimmten Größe abgeschlossen, versiegelt und abgelegt. Ein fertiger Block ist geschaffen.

Nachdem ein Block abgeschlossen und versiegelt ist, wird der nächste gestartet. Es entsteht eine Kette von Blöcken – Voilá: die Blockchain.

Hintergrund: Bei Bitcoin ist ein Block einen Megabyte groß. Durch das Update „Segwit“ (Segregated Witness) ist seit 1. August mehr Platz im Block zur Verfügung, da damit bestimmte Daten (die Signatur der Transaktion) ausgelagert werden. Der „Platzmangel“ im Block brachte nämlich einen Nachteil mit sich: Er limitiert die Anzahl an Transaktionen, die pro Sekunde durchgeführt werden können. Das war übrigens auch der Grund für die Abspaltung von Bitcoin Cash. Dort erweiterte man auf acht Megabyte große Blöcke, lagerte die Signatur der Transaktion jedoch nicht aus. Im November kommt es zur nächsten Spaltung: Mit dem Update Segwit2x entsteht ein neuer Coin, der zwei Megabyte Blockgröße hat und zugleich die Signaturen auslagert.

Doch warum kommt das System mit so wenig im Block gespeicherter Information aus? Wo ist vermerkt, wer wie viele Bitcoins hat?

Jeder Coin ist einzigartig

Die Antwort darauf ist abermals: dezentral, am eigenen Rechner oder am Server eines „Online-Wallet“-Anbieters. Während das gesamte Netzwerk über die Transaktionen Buch führt, ist der Gesamtbetrag, den man besitzt, lokal gespeichert. Das passiert mit einer sogenannten „Wallet“, also einer virtuellen Geldbörse. Diese ist ein Programm am eigenen Computer, oder im Falle von „Online-Wallets“, am Server eines Anbieters. Möglich ist die lokale Speicherung dadurch, dass jeder Coin, bzw. jeder Einzelbetrag eine eigene, einzigartige ID hat. Während bei klassischen Währungen die Gleichheit jeder Einheit zentral ist, ist also bei Kryptowährungen jeder Coin einzeln identifizierbar. Gleich viel Wert sind die einzelnen Coins natürlich trotzdem.

„Hardware-Wallet“ als Schutz vor Coin-Raub

In der Wallet am eigenen Rechner oder am einzelnen Server liegt ein Schwachpunkt: Während die Transaktionen durch die Masse an Usern in der Blockchain nicht verfälscht werden können (zumindest in der Theorie), ist die Sicherheit der Coins am Home-Computer oder Server des Anbieters selbst zu gewährleisten. Konkret gibt es für den Zugriff einen sogenannten „Private Key“ – ein Code, den es zu schützen gilt. Es gibt einige bekannte Fälle von Coin-Raub durch Hacker. Die lokale Speicherung ermöglicht jedoch, sein Geld außerhalb des Netzzugriffs zu „lagern“ – auf einer sogenannten „Hardware Wallet“. Diese ist üblicherweise nichts anderes, als ein USB-Stick mit einer speziellen Wallet-Software. Und am Ende hat man damit wieder eine physisch vorhandene Geldbörse.

Und wie lässt sich die Blockchain nun auf andere Gebiete umsetzen?

Blockchain-„Unterschrift“ im Smart Contract

Auch in anderen Anwendungsgebieten der Blockchain bleibt das Prinzip das gleiche. Die eigentliche Information ist lokal gespeichert. Im Netzwerk wird nur Metainformation erfasst, die einen Vorgang zwischen zwei Usern absichert. Ein Beispiel wären hier die vielzitierten Smart Contracts, die etwa über die Blockchain von Ethereum, der zweitgrößten Kryptowährung, laufen. Der Vertragsinhalt liegt auf den zwei Rechnern der unterzeichnenden Parteien. In der Blockchain wird quasi nur die „Unterschrift“ der beiden Partner gespeichert und damit gesichert.

+++ Leitet die Blockchain das Ende der Energieversorger ein? +++

Disclaimer: Dieser Beitrag entstand in redaktioneller Unabhängigkeit mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) der Republik Österreich.

Kryptowährung Bitcoin – einfach erklärt

Mit Bitcoin soll man angeblich reich werden – aber wie funk­tioniert das virtuelle Geld? Wir erklären es. Dass Sie reich werden, können wir Ihnen aber nicht versprechen.

Das sollten Sie wissen Bitcoins existieren nur digital. Anders als zum Beispiel bei Gold gibt es keinen echten Wert. Es steht auch kein Staat dahinter.

Bitcoins existieren nur digital. Anders als zum Beispiel bei Gold gibt es keinen echten Wert. Es steht auch kein Staat dahinter. Sie können Bitcoins kaufen, aber es ist nicht sicher, dass Sie sie wieder loswerden. Niemand muss Bitcoins als Zahlungs­mittel akzeptieren.

Sie können Bitcoins kaufen, aber es ist nicht sicher, dass Sie sie wieder loswerden. Niemand muss Bitcoins als Zahlungs­mittel akzeptieren. Der Bitcoin-Preis schwankt extrem. Sie können Ihren gesamten Einsatz verlieren, daher raten wir davon ab.

Der Bitcoin-Preis schwankt extrem. Sie können Ihren gesamten Einsatz verlieren, daher raten wir davon ab. Es gibt keine Einlagensicherung. Achten Sie gut auf Pass­wörter und Zugangs­daten sowie die Sicherheit Ihres Computers. Sonst kann es sein, dass die Bitcoins geklaut werden oder Sie keinen Zugriff mehr haben.

Es gibt keine Einlagensicherung. Achten Sie gut auf Pass­wörter und Zugangs­daten sowie die Sicherheit Ihres Computers. Sonst kann es sein, dass die Bitcoins geklaut werden oder Sie keinen Zugriff mehr haben. Bitcoins fressen Energie. Ein einziger Kauf kostet derzeit etwa so viel Strom, wie ein Zwei­personen­haushalt in sechs Monaten verbraucht. Mehr zum Thema in unserem Special Bitcoins: So funktioniert die Kryptowährung und in unserem Test Kryptowährungen kaufen und verkaufen.

Geld ohne Scheine Von Bitcoin gibt es weder Münzen noch Scheine. Die Kryptowährung existiert nur virtuell, als digitale Zeichen­folge in einem Computer­programm. Erfunden hat sie ein gewisser Satoshi Nakamoto im Jahr 2008 – wobei bis heute nicht geklärt ist, wer sich dahinter verbirgt. Bitcoin können Sie kaufen, aufbewahren, wieder verkaufen, manchmal zum Bezahlen nutzen. Um einen Bitcoin zu erwerben, tauschen Sie Euro ein. Das ist so ähnlich wie der Wechsel in Dollar für Ihren Urlaub. Allerdings geht das alles nur online.

Keine echte Währung Hinter Währungen wie dem Dollar steht ein Land mit seiner Wirt­schafts­kraft, die Zentral­bank passt auf, dass der Wert stabil bleibt. Bei Bitcoin gibt es keine zentrale Stelle, die alles über­wacht. Der Preis des Bitcoins schwankt stark, und es ist nicht sicher, dass es in zehn Jahren noch etwas dafür gibt. Manche Leute finden es gerade gut, dass der Bitcoin nicht staatlich organisiert ist. Es gibt ja auch Staaten, die ihren Bürgern verbieten, Geld ins Ausland zu über­weisen. Hier kann der Bitcoin helfen. Allerdings denken manche Staaten auch darüber nach, diese Kryptowährung zu verbieten.

Preis schwankt extrem Manche Leute glauben, dass der Bitcoin sie vor Inflation bewahren kann. Die Anzahl der umlaufenden Bitcoins ist auf 21 Millionen beschränkt, bis Ende Februar 2022 waren laut Statista 18,95 Millionen im Umlauf. Für Euro oder Dollar gibt es keine Ober­grenze. Inflation führt dazu, dass Waren teurer werden. Ein Mittel­klassewagen kostet dann nicht mehr 20 000 Euro, sondern 21 000 Euro – ein Preis­anstieg von 5 Prozent. Der Bitcoin-Preis schwankt noch viel stärker. Im April 2021 war ein Bitcoin 60 000 Dollar wert, im Mai 2022 fiel er auf 27 000 Dollar. Das ist dann schon ein Unterschied von mehr als 50 Prozent.

Die Buchungen in der Block­chain

Unsere Bildergalerie zeigt, wie eine Bitcoin-Trans­aktion abläuft. © Stiftung Warentest © Stiftung Warentest © Stiftung Warentest

Alle Käufe, Verkäufe und Zahlungen mit Bitcoin sind in Daten­blöcken gespeichert, die in einer Kette aneinander­hängen. Das ist die Block­chain (siehe Glossar). Es gibt ein Netz­werk an Leuten, die mithilfe ihrer Computer aufpassen, dass dabei alles mit rechten Dingen zugeht. Das sind die Miner (auf Deutsch: Berg­arbeiter). Für ihre Arbeit, das Mining, bekommen sie neue Bitcoins. Jeder Teilnehmer hat eine Kopie der Block­chain auf seinem Computer gespeichert. Fälschungen sind daher so gut wie unmöglich.

Glossar: Wichtige Begriffe, verständlich erklärt Bitcoin. Das Wort setzt sich zusammen aus dem Begriff für die kleinste digitale Einheit, dem Bit, und dem eng­lischen Wort für Münze, Coin. Block­chain. Die Block­chain ist eine digitale Kette aus Blöcken. Chain heißt Kette. In jedem Block sind Daten­sätze über Zahlungen mit Bitcoin abge­speichert. Kryptowährung. Bitcoin und andere virtuelle Währungen werden auch Kryptowährungen genannt. Das Zahlungs­sys­tem des Bitcoins nutzt kryptogra­fische ­Methoden, um die enthaltenen Informationen zu speichern. Kryptografie kommt aus dem Grie­chischen und heißt Geheim­schrift. Miner. Ein Miner ist ein Teilnehmer im Bitcoin-Netz­werk, der Zahlungen über­prüft und neue Blöcke berechnet. Mining. Der eng­lische Begriff Mining heißt auf Deutsch schürfen. Wenn Teilnehmer des Bitcoin-Netz­werks, die Miner, Zahlungen bestätigen, dann bekommen sie neue Bitcoins als Belohnung (siehe Bildergalerie). Um der Block­chain einen neuen Block hinzuzufügen, müssen sie die Informationen aus den alten Blöcken mit den zugehörigen Verschlüsse­lungen in den neuen über­tragen. Das kostet ­Rechenpower und enorm viel Strom. Wallet. Die Wallet ist eine digitale Geldbörse. Darin werden Bitcoins aufbewahrt.

Bitcoins kaufen Um Bitcoin zu kaufen, müssen Sie nicht Teil des Netz­werks werden. Sie müssen nur jemanden finden, der Bitcoins hat und Ihnen gibt. Das läuft ähnlich ab wie bei Barzah­lungen, nur virtuell. Einer öffnet seine Geldbörse, holt einen Schein heraus und über­gibt ihn. Auch bei Bitcoins benötigen Sie eine Art Geldbörse, eine Wallet. Die können Sie im Internet herunter­laden. Die Wallets haben eine Nummer. Die müssen Sie angeben, wenn Sie Bitcoins kaufen wollen. Anders als bei einer Über­weisung sind hier keine Banken zwischen­geschaltet. Das Netz­werk prüft und verbucht den Bitcoin-Kauf.

Zahlungs­mittel für Kriminelle Wer sich im Darknet – der „dunklen Seite“ des Internets – auskennt, kann Bitcoins anonym kaufen. Daher ist der Bitcoin seit je bei Kriminellen so beliebt. Sie nutzen die Währung, um Drogen oder Waffen zu handeln. Oder sie erpressen Firmen, indem sie Computer­systeme lahmlegen, und forderndas Lösegeld in Bitcoins. Anonym zu bleiben, ist allerdings nicht so einfach. In vielen Fällen müssen Sie sich ausweisen, ehe Sie Ihre Euro in Bitcoins tauschen können. Aber selbst wenn nicht – Sie hinterlassen in der Regel Spuren im Netz, die man nach­verfolgen kann.

Markt­plätze für Bitcoin Die Wallet ist nur eine Art, an Bitcoins zu kommen, es gibt auch andere Wege. Sie können sich auf Plattformen, bei Börsen, Apps oder anderen Marktplätzen anmelden – mit vollem Namen. Damit Anbieter wissen, mit wem sie es zu tun haben, müssen Sie sich zum Beispiel per Video verbinden und Ihren Ausweis zeigen. Oder Sie müssen ein Bank­konto vorweisen – und das können Sie nicht anonym eröffnen. Ist die Registrierung abge­schlossen, können Sie Bitcoins kaufen – und, wenn Sie wollen, bei der Platt­form lagern lassen.

einfach erklärt (DEEP! #007)

Erst kam das Metaverse, dann NFT, letzte Woche stellte ich euch das Web3 vor. Es ist nur eine logische Konsequenz, dass wir uns auch mit der verborgenen Supermacht dahinter beschäftigen. Die Technologie, die diese digitalen Wunderwerke erst ermöglicht. Die Blockchain.

Was genau bedeutet es, wenn man von einer “Blockchain” spricht? Ich will euch heute nicht mit technischem Kauderwelsch langweilen, sondern euch eine möglichst einfache Erklärung liefern.

Also entspann dich, lehn dich zurück und lerne die Blockchain kennen. Am Ende dieser Folge ist dir die Blockchain endlich kein Rätsel mehr. Bleib also unbedingt bis zum Ende dabei! Bereit für diesen Deepdive? Los geht’s.

Die Blockchain ist eine Datenbank

Frischen wir erstmal dein Wissen über Datenbanken auf, denn genau das ist eine Blockchain. Eine Datenbank ist eine Sammlung von Informationen, die auf Servern gespeichert wird und leicht zugänglich ist und gewartet und aktualisiert werden kann.

Um viele Informationen oder “Daten” zu haben, sind manchmal viele Server erforderlich, die an großen Orten, den sogenannten “Serverfarmen” zusammenarbeiten. Eine Serverfarmriesige kannst du dir als riesiges Gebäude mit Tausenden von Computern vorstellen.

Unternehmen wie Amazon und Google verwenden riesige Server, um alle Informationen zu speichern, die sie von ihren Kunden erhalten, wenn diese ihre Websites, Anwendungen und andere Dinge nutzen.

Meistens sind nur einige wenige Personen, die dazu berechtigt sind, für diese Datenbanken zuständig, und sie werden alle an einem Ort aufbewahrt. Das bedeutet, dass ihre Sicherheit vollständig davon abhängt, dass die Serverfarm nicht zusammenbricht oder die Personen, die Zugang haben, nicht gehackt werden.

Aufgrund von Bränden und Hackerangriffen könnten Daten in der Farm verloren gehen oder durchsickern, und das kann passieren. Hacker können leicht Angriffspunkte finden, da sich das System an einem Ort befindet und über viele Kontrollpunkte verfügt. Aus diesem Grund sind einige Datenbanken über Computer an verschiedenen Orten verteilt. Es gibt verschiedene Arten von Datenbanken, die auf diese Weise funktionieren. Sie werden als “verteilte Datenbanken” bezeichnet.

Genauer gesagt eine verteilte Datenbank

Jetzt fragst du dich, was sind verteilte Datenbanken?

Verteilte Datenbanken werden aus Sicherheitsgründen nicht an einem zentralen Ort, sondern auf nach Standorten getrennten Servern gespeichert. Im Zusammenhang mit einer verteilten Datenbank werden diese Server oft als Knoten bezeichnet.

Auf diese Weise kann ein Server im Falle einer Störung oder eines Hackerangriffs abgeschaltet werden, während die anderen Knoten an verschiedenen Standorten die Datenbank weiter betreiben können.

Na, fühlst du dich bereit für den spannenden Teil? Deine Geduld zahlt sich aus, wir kommen jetzt nämlich zur Blockchain.

Die Blockchain

Man kann sich eine Blockchain als eine Version einer Datenbank vorstellen, genauer gesagt, einer verteilten Datenbank. Die Hauptunterschiede liegen in der Art der gespeicherten Daten, der Art der Speicherung und der Zugriffsberechtigung. Was ganz besonders bei einer Blockchain ist, ist die Tatsache, dass Daten in einer Blockchain nicht manipuliert oder gelöscht werden können.

Spannend ist nun die Art und Weise, wie die Blockchain speichert. Du wirst jetzt erfahren, woher die Blockchain ihren Namen hat. Anstelle einer typischen Datenbank, in der Informationen in beliebigen Ordnern gespeichert werden, werden Bitcoin-Transaktionen in “Blöcken” gespeichert. Wenn neue Transaktionen auftreten, werden sie in diesen sogenannten Blöcken gruppiert.

Ein Block besteht aus den folgenden Elementen:

Die Daten im Block. Was für Daten das sind, hängt von der Blockchain ab. Auf der Bitcoin-Blockchain befinden sich Transaktionsdaten wie Sender, Empfänger und Menge der Coins. Eine 32-Bit-Ganzzahl, die Nonce genannt wird. Die Nonce wird bei der Erstellung eines Blocks nach dem Zufallsprinzip generiert, woraufhin ein Block-Header-Hash erzeugt wird. Der Hash ist eine 256-Bit-Zahl, die mit dem Nonce verbunden ist. Sie muss mit einer großen Anzahl von Nullen beginnen (d. h. extrem klein sein). Sie ist einzigartig und damit sowas wie der Fingerabdruck des Blocks. Außerdem enthält jeder Block den Hash des vorhergegangenen Blocks

Und so, Freunde, kommt der Begriff “Blockchain” zustande. Und genau weil die Blocks so immer auf einander aufbauen, gilt die Blockchain als so sicher. Wenn nämlich ein Block manipuliert wird, dann enthalten die folgenden Blöcke keine korrekte Referenz ihres Vorgängers mehr. Alle Blöcke, die nach dem manipulierten kommen, werden damit ungültig.

Mining der Blockchain

Wie werden neue Blöcke hinzugefügt? Es hat etwas mit Mining zu tun. Vielleicht hast du davon schonmal gehört. Mining ist der Prozess, mit dem neue Blöcke in der Kette generiert werden. Jeder kann ein Miner werden, er oder sie braucht nur einen leistungsstarken Rechner und die frei zugängliche Software.

Das Mining eines Blocks ist aber tatsächlich nicht einfach ist, insbesondere bei großen Ketten, denn beim Mining muss durch die riesigen Zahlenketten ein extrem komplexes Mathemathisches Problem gelöst werden.

in einer Blockchain ja jeder Block ja wie gesagt seine eigene Nonce und seinen eigenen Hash, verweist aber auch auf den Hash des vorherigen Blocks in der Kette

Miner verwenden wie gesagt spezielle Software, um das folgende ungeheuer komplexe mathematische Problem zu lösen: Sie müssenn eine Nonce zu finden, die einen akzeptierten Hash erzeugt. Da die Nonce nur aus 32 Bits und der Hash aus 256 Bits besteht, gibt es etwa vier Milliarden mögliche Nonce-Hash-Kombinationen, die abgetragen werden müssen, bevor die richtige gefunden wird. Wenn das passiert, heißt es, dass die Miner die “goldene Nonce” gefunden haben und ihr Block wird der Kette hinzugefügt.

Eine Änderung an einem früheren Block in der Kette erfordert das erneute Mining nicht nur des Blocks mit der Änderung, sondern aller nachfolgenden Blöcke. Aus diesem Grund ist es extrem schwierig, die Blockchain-Technologie zu manipulieren. Stellen dir sich das Ganze als “Sicherheit in der Mathematik” vor, denn das Auffinden goldener Nonces erfordert einen enormen Zeitaufwand und eine enorme Rechenleistung.

Wenn ein Block erfolgreich geschürft wird, wird die Änderung von allen Knoten des Netzwerks, auf englisch Nodes, akzeptiert und der Schürfende wird finanziell belohnt.

Knotenpunkte

Wie wir schon in anderen Folgen besprochen haben, spielt bei der Blockchain und darauf aufbauenden Technologien, ein Konzept eine enorme Rolle: Dezentralisierung. Kein Computer und keine Organisation kann Eigentümer der Kette sein. Stattdessen handelt es sich um ein verteiltes Hauptbuch, das über die mit der Kette verbundenen Knotenpunkte geführt wird. Bei den Knoten kann es sich um jede Art von elektronischem Gerät handeln, das Kopien der Blockchain verwaltet und das Netzwerk am Laufen hält.

Jeder Knoten hat seine eigene Kopie der Blockchain, und das Netzwerk muss jeden neu geschürften Block algorithmisch genehmigen, damit die Kette aktualisiert, vertrauenswürdig und verifiziert werden kann. Da Blockchains transparent sind, kann jede Aktion im Hauptbuch leicht überprüft und eingesehen werden. Jeder Teilnehmer erhält eine eindeutige alphanumerische Identifikationsnummer, die seine Transaktionen anzeigt.

Die Kombination von öffentlichen Informationen mit einem System von Kontrollen und Gegenkontrollen hilft der Blockchain, ihre Integrität zu bewahren und schafft Vertrauen unter den Nutzern.

Nutzen von Blockchain

Jetzt weißt du, wie eine Blockchain aufgebaut ist. Aber wofür gibt es die denn jetzt? Was bringt uns das?

Ein bekannter Nutzen sind Kryptowährungen. Kryptowährungen sind digitale Währungen wie Bitcoin, Ethereum oder Litecoin, die zum Kauf von Waren und Dienstleistungen verwendet werden können. Im Gegensatz zu Bargeld wird bei Kryptowährungen die Blockchain verwendet, die sowohl als öffentliches Buch als auch als erweitertes kryptografisches Sicherheitssystem fungiert, so dass Online-Transaktionen stets aufgezeichnet und gesichert sind. Die Sicherheit ist also ein sattes Plus.

Kryptowährungen stehen heute für viele für die Demokratisierung der Finanzen. Kryptowährungen können nämlich individuelle Währungen und Zentralbanken überflüssig machen – Mit Blockchain können Kryptowährungen an jeden Ort der Welt geschickt werden, ohne dass ein Währungsumtausch erforderlich ist oder Zentralbanken eingreifen. Es braucht also keine keine “Mittelsmänner”, “Mittelsfrauen” bzw. “Mittelspersonen” mehr. Entsprechend ist der Markt nicht oder bislang noch nicht reguliert.

Halten wir noch einmal fest, was eine Blockchain ist:

Eine Blockchain ist ein System zur Aufzeichnung von Informationen in einer Weise, die es schwierig oder unmöglich macht, das System zu ändern, zu hacken oder zu betrügen. Eine Blockchain ist im Wesentlichen ein digitales Verzeichnis der Transaktionen, das dupliziert und über das gesamte Netzwerk der Computersysteme auf der Blockchain verteilt wird.

Ethereum als Beispiel einer Blockchain

Ich möchte mit euch noch über eine wichtige Blockchain sprechen, die ich bereits in früheren Folgen erwähnt habe: Ethereum.

Mit der Ethereum-Blockchain können Entwickler anspruchsvolle Programme erstellen, die auf der Blockchain miteinander kommunizieren können.

Erinnert ihr euch noch was Token sind? Ich habe sie in der letzten Folge im Zusammenhang mit NFTs erklärt. Kleine Auffrischung: Ethereum-Programmierer können Token erstellen, die jede Art von digitalem Vermögenswert repräsentieren, sein Eigentum nachverfolgen und seine Funktionen gemäß einer Reihe von Programmieranweisungen ausführen.

Token können Musikdateien, Verträge, Konzertkarten oder sogar die Krankenakte eines Patienten sein. In jüngster Zeit sind non-fungible Token (NFTs) in aller Munde. NFTs sind einzigartige Blockchain-basierte Token, die digitale Medien (wie Videos, Musik oder Kunst) speichern. Jedes NFT kann die Authentizität, die Vorgeschichte und das alleinige Eigentum an dem digitalen Medium zu verifizieren. NFTs erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie einer neuen Welle digitaler Schöpfer die Möglichkeit bieten, ihre Werke zu kaufen und zu verkaufen und dabei eine angemessene Anerkennung und einen fairen Anteil am Gewinn zu erhalten.

Fazit zu Blockchain

Die neu entdeckten Einsatzmöglichkeiten von Blockchain haben das Potenzial der Technologie auf andere Bereiche wie Medien, Behörden und Identitätssicherheit ausgeweitet. Tausende von Unternehmen erforschen und entwickeln derzeit Produkte und Ökosysteme, die vollständig Blockchain basieren.

Blockchain stellt den derzeitigen Status quo der Innovation in Frage, indem es Unternehmen ermöglicht, mit bahnbrechenden Technologien wie der Peer-to-Peer-Energieverteilung oder dezentralen Formen für Nachrichtenmedien zu experimentieren. Ähnlich wie die Definition von Blockchain werden sich auch die Verwendungszwecke in Zukunft weiterentwickeln.

Ob digitalen Währungen die Zukunft gehört, wird sich zeigen. Im Moment sieht es so aus, als ob der kometenhafte Aufstieg der Blockchain eher Teil unser Realität sind und mehr als ein reiner Hype ist. Obwohl die Entwicklung in diesem völlig neuen, hochexplorativen Bereich noch in den Kinderschuhen steckt, ist die Blockchain auch über Bitcoin hinaus vielversprechend.

Das war’s auch schon wieder für heute. Ich hoffe, ich konnte dir das Thema Blockchain näher bringen und du hast jetzt ein besseres Verständnis dafür.

Wenn du Fragen hast, dann schreibe sie mir gerne an meine E-Mail, die du in den Shownotes findest. Bis zum nächsten Mal, ciao!

 

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