Welche Datenbanken gibt es und wie nutze ich diese?

Welche Datenbanken gibt es und wie nutze ich diese?

Es existieren eine Vielzahl von wissenschaftlichen Datenbanken, die Sie für Ihre Texte verwenden können. Manche sind kostenfrei und für jeden zugänglich. Andere kostenpflichtig bzw. über einen Campus-Account zugänglich. Die größte freie wissenschaftliche Datenbank ist GoogleScholar. Hier können Sie wie in Google üblich nach Stichworten suchen. Sie finden eine Vielzahl von Dokumenten, Zitierhinweisen und auch Büchern. Zum Teil sind die Dokumente sogar als PDF-Files verfügbar. Ein besonderes Highlight von GoogleScholar ist, dass Ihnen die Quellen zum Download in verschiedenen Zitierstilen (z.B. APA) angeboten werden. Diese können Sie dann 1:1 in Ihre Arbeit kopieren. Eine weitere große wissenschaftliche Datenbank, die Sie über Ihren Campus-Zugang erreichen können ist SpringerLink. Sie finden hier sämtliche Dokumente – englischsprachige und deutsche Dokumente – des Springer Verlages, demnach eine sehr hohe Qualität. Auch hier können Sie – ähnlich wie bei Google Scholar – die Suche z.B. auf Feldern oder Jahre eingrenzen. Eine große englischsprachige Datenbank ist schließlich Web of Science (früher: Web of Knowledge), die sich aber eher auf Journals u.ä. konzentriert. Hier werden z.T. „nur“ die Dokumente angezeigt und ein kurzer Abstract gegeben.

Weitere Information, wie Sie die Datenbanken nutzen können, finden Sie im vorliegenden Tutorial!

Wozu benötigt man eigentlich eine Datenbank?

Jeder spricht heute über Daten. Wenn du schon einmal eine Website mit WordPress, Joomla, Drupal, Typo3 oder einem anderen Content Management Systemen aufgesetzt oder betrieben hast, dann hast du auch eine Datenbank benutzt, vermutlich das System MySQL/ MariaDB oder manchmal auch PostgreSQL.

In diesem Beitrag stelle ich die Zusammenhänge zwischen der Datenbank und einer CMS-Installation dar.

Was versteht man unter einer Datenbank und was ist MySQL und MariaDB?

Unter einer Datenbank versteht man gemeinhin die Gesamtheit aller Daten, also eine Art Gefäss oder einen Schrank, in dem deine Daten gelagert und bei Bedarf abgerufen werden können. Das Programm oder etwas moderner, der Algorithmus, der deine Daten verwaltet, nennt sich Datenbank Management System. Es gibt kommerzielle Systeme, z.B Oracle und SAP HANA. MySQL war ebenfalls kommerziell orientiert, bot aber immer eine kostenlos nutzbare Version an und verbreitete sich daher viel schneller als die anderen Systeme. Im Jahr 1994 wurde das schwedische Unternehmen MySQL AB gegründet und 2008 von Sun Microsystems gekauft. Sun Microsystems wurde 2010 von Oracle gekauft und so wurde MySQL immer kommerzieller. Die Namensrechte lagen natürlich ebenfalls bei Oracle. Um das System weiterhin frei zur Verfügung stellen zu können, forkte der damalige Hauptentwickler von MySQL den 2009 zur Verfügung stehenden Quellcode und startete ein neues, freies Projekt namens MariaDB. Beide Projekte sind übrigens nach seinen Töchtern benannt (My und Maria). Forks (Abspaltungen) passieren im Open Source Umfeld immer mal wieder, wenn die Ausrichtung eines Projekts umstritten ist, so geschehen bei Mambo/Joomla, Owncloud/Nextcloud, Drupal/BackdropCMS und vielen anderen mehr.

Die Software MySQL/MariaDB stellt „nur“ den Algorithmus dar, der die Organisation und den Zugriff auf deine Daten ermöglicht. Dabei gehen es um das Erstellen, Lesen, Ändern und Löschen deiner Daten.

Der Aufbau ähnelt irgendwie einem Dateisystem, das ja auch Dateien erstellt, liest, ändert und löscht. Und vielleicht erschliesst sich mit diesem Vergleich auch gleich den Unterschied zwischen Dateien und Daten. In einer Datei, beispielsweise einem Spreadsheet in einer Tabellenkalkulation wie Microsoft Office oder Libre Office können sehr viele Zellen, Formeln und Arbeitsblätter, also “Daten“, enthalten sein. Auch in einem Text-Dokument oder einem PDF, einer reinen Textdatei, einem Foto, einem Video und in allen anderen Dateien sind immer sehr viele, mehr oder weniger gut strukturierte, Daten. Um diese Daten sinnvoll erstellen, lesen, ändern und löschen zu können, benötigt man jeweils ein, zu jeder Dateiart, passendes Softwaresystem. Microsoft Word für Textdokumente, Adobe Photoshop von Fotos, Adobe Acrobat für PDF, Microsoft Excel für Spreadsheets, usw.

Aber zurück zur Datenbank. Um eine Datenbank nutzen zu können, musst du sie zunächst anlegen, genau wie du in einer Textverarbeitung ein Textdokument anlegst. Du musst entweder in einem Programm auf deinem Rechner, oder, im Falle eines entfernten Datenbankservers, in einem Browser, die Datenbank, ein Benutzerkonto und ein Passwort anlegen und vielleicht auch noch die Zugriffsrechte anpassen. Damit du das kannst, muss das Datenbankverwaltungsprogramm (MySQL/MariaDB) „laufen“ und ansprechbar sein. Das ist so ähnlich wie bei Microsoft Word – da kannst du auch erst eine neue Datei anlegen, nachdem das Programm gestartet wurde. Wenn du eine Datenbank erstellt hast und das Datenbankverwaltungsprogramm läuft, kannst du dort beliebige Daten erstellen, lesen, ändern und löschen. Das Wort beliebig ist durchaus ernst gemeint. Du kannst Texte, Bilder, Videos, Passworte und alle nur denkbaren Bitfolgen in einer Datenbank abspeichern.

LAMP

Vielleicht hast du schon mal vom LAMP Stack gehört. Das L steht für das Betriebssystem Linux, das A für den Webserver Apache, das M für MySQL/MariaDB und das P für die Programmiersprache PHP. Die Kombination dieser vier freien Systeme ermöglicht bis heute die Erstellung jeder denkbaren Anwendung, die Daten verwaltet, also etwas erstellt, liest, ändert und löscht.

An dieser Stelle solltest du kurz innehalten und überlegen, was das Erscheinen einer freien Datenbank und des LAMP Stacks damals für die kommerzielle Software Industrie bedeutete.

Bis zum Erfindung von MySQL waren Datenbanken etwas Kompliziertes. Im professionellen Umfeld verwalteten spezielle Abteilungen die Datenbanken eines Unternehmen. Oracle machte seit Ende der siebziger Jahre gute Geschäfte mit der Oracle Datenbank und IBM mit DB2. Die freie Alternative PostgreSQL hat mehr Funktionen als MySQL/MariaDB, aber war und ist schwieriger zu administrieren. MySQL bot Mitte der neunziger Jahre eine, mit überschaubarem Aufwand, einsetzbare Lösung für so ziemlich jede Herausforderung – und das kostenlos. Viele Anwendungen, die damals mit lokalen Datenbanksystemen, wie FoxPro, dBase oder auch Microsoft Access entwickelt wurden, konnten mit Hilfe des LAMP Stacks nachgebaut und erweitert werden, waren sofort „netzwerkfähig“ (eine wichtige Anforderunf damals) und konnten ohne spezielle Software in einem Browser bedient werden.

Auf dem Höhepunkt des Erfolgs, wurde MySQL im Jahr 2008 schliesslich für 1 Milliarde US$ von der Firma Sun übernommen. Damals wurde der weltweite Markt für Datenbanken auf 15 Milliarden US$ geschätzt. Zwei Jahre später übernahm Oracle dann die Firma Sun, inclusive MySQL, für mehr als 7 Milliarden US$. Damit wurde das Phänomen MySQL und vor allem dessen Wachstum verhindert.

Michael Widenius, der ehemalige Gründer von MySQL AB kritisiert Oracle scharf: Oracle habe klargemacht, dass sie kein Interesse an Open Source hätten, die Zusammenarbeit mit der Community ablehnten und auch MySQL im Allgemeinen nicht mögen würden. Als Beispiele für die Missachtung der Open-Source-Prinzipien nennt er die kommerziellen Erweiterungen für MySQL, die inzwischen nicht öffentliche Fehler-Datenbank und den Mangel an Testfällen für neuen MySQL-Code. Vorzeige-Funktionen, wie das Online-Backup und Fremdschlüssel für alle Speicher-Engines, die für MySQL 6.0 versprochen wurden, seien nicht veröffentlicht worden, obwohl sie fertig entwickelt und bereit seien. Statt Fehler zu beheben, entferne Oracle Funktionen. Die meisten der ursprünglichen MySQL-Entwickler hätten Oracle verlassen. Als weitere Beweise für die „Verachtung“ der MySQL-Anwender nennt er den „scharfen“ Anstieg der Lizenz- und Support-Gebühren und das Fehlen einer offenen Roadmap.

Im Nachhinein ist es erstaunlich, das MySQL mehr als 10 Jahre das Datenbankgeschäft „von unten“ erobern konnte und schliesslich Millionen von MySQL Installationen bis heute immer komplexere Aufgaben wahrnahmen.

Verbindung zum CMS

Nach der Erstellung deiner Datenbank kannst du dein gewünschtes Content Management System installieren. Die entsprechenden Datenbank-Parameter trägst du während der Installation ein. Die am meisten verbreiteten Content Management Systeme (WordPress, Joomla, Drupal) nutzen die Programmiersprache PHP und sind eine Sammlung von vielen tausend PHP-Dateien mit Programmanweisungen, die selbst aber keine Daten enthalten. Es sind nur Anweisungen, die das Erstellen, Lesen, Ändern und Löschen von Daten gewissermassen fernsteuern. Das (WordPress) PHP Script nimmt Kontakt mit der Datenbank auf, erstellt eine Abfrage, erhält eine Antwort, wertet die Antwort aus und sendet sie in Form von HTML Anweisungen an deinen Browser.

SQL

An dieser Stelle kommt der SQL Teil von MySQL in Spiel. Die Structured Query Language (SQL) wurde in den 70er Jahren erfunden und beschreibt strukturierte Abfragen auf “Mengen“. Wer in dieser Zeit zur Schule ging, kann sich sicher an die Mengenlehre erinnern, in die damals, zumindest in meiner Schule in Norddeutschland

 

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *