Kryptowährungen: Netzbetrügern auf der Spur

Sie heißen Ripple und Monero, Aragon, Gnosis und Monaco, TenX, 0x, SALT, Metal und Ethereum. Manche Menschen versprechen sich von ihnen die Demokratisierung des Finanzkapitals, andere prophezeien ihren schnellen Untergang; viele schätzen die Unabhängigkeit, die sie versprechen, einige wollen sie nutzen, um schnell reich zu werden: Kryptowährungen haben in den vergangen zwei Jahren ihr Nischendasein verlassen. Mittlerweile vermelden sogar Boulevardzeitungen, wenn die virtuellen Währungen an den Börsen neue Rekordstände erreichen – und nur Wochen später spektakulär wieder einbrechen. Alleine Bitcoin, die größte der mittlerweile mehr als 1000 Internetwährungen, hat eine Marktkapitalisierung von mehr als 100 Millionen Dollar. Wer Ende des Jahres 2011 1000 Bitcoins zum Kurs von 2,50 Dollar pro Stück gekauft und bis heute gehalten hat, ist nun mehrfacher Millionär – trotz der jüngsten Turbulenzen.

Das Phänomen Bitcoin beschäftigt inzwischen auch die Forschung. Katinka Wolter etwa, Professorin in der Arbeitsgruppe Technische Informatik am Fachbereich Mathematik und Informatik der Freien Universität Berlin, hat jüngst in ihrem Forschungssemester am Imperial College im Centre for Cryptocurrency Research and Engineering in London mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft bei Professor William Knottenbelt gearbeitet. Die Wissenschaftlerin erforscht, inwieweit die virtuellen Währungen sicher vor Betrügern sind.

Um ihre Arbeit zu verstehen, muss man sich zunächst hineinversetzen in die Welt der Einsen und Nullen, in die Welt der Kryptografie, Blockchains und Nonces. Nonce? Blockchain? Kryptografie?

Nochmal von vorne: Die Geschichte der virtuellen Währungen beginnt vor etwa zehn Jahren. Angesichts der Finanzkrise im Euroraum und des Crashs am US-Immobilienmarkt, der zunächst die Investmentbank Lehman Brothers und dann weltweit eine Reihe anderer Geldinstitute in die Pleite führt, entwickeln einige Computer-Nerds in den USA einen verrückten Plan: Wie wäre es, eine Währung zu schaffen, die unabhängig von den Zentralbanken ist und damit unabhängig von staatlichen Kontrollinstanzen?

Die Zahl der Bitcoins ist auf 21 Millionen begrenzt

Zunächst ist die Welt der virtuellen Währungen etwas für Phantasten: In Foren verhandeln sie den Wechselkurs der neuen Währung in Dollar, der Sprung von der virtuellen in die reale Welt gelingt am 22. Mai 2010: Zum Preis von 10 000 Bitcoins werden zwei Pizzas verkauft. Heute wären das 50 Millionen Dollar pro Pizza.

Was den Wert der virtuellen Währungen steigen lässt, ist die begrenzte Zahl ihrer Einheiten: „Die Zentralbanken in den USA, Europa, Japan und China können so viel Geld drucken, wie sie wollen. Die Zahl etwa der Bitcoins dagegen ist mathematisch begrenzt auf 21 Millionen. Und einen guten Teil davon gibt es heute noch gar nicht“, sagt Informatikprofessorin Wolter. Bald werden 17 Millionen Bitcoins im Umlauf sein. Je näher die Zielmarke rückt, desto seltener entsteht ein neuer Bitcoin. Etwa alle vier Jahre halbiert sich die Zahl neuer virtueller Münzen.

Die Welt der Bitcoins und Litecoins beruht dabei alleine auf Mathematik und Computerleistung: Die virtuellen Münzen entstehen aus Rechenpaketen, die dezentral in einem Netz aus Rechnern verwaltet und generiert werden. Herzstück der Währungen ist die sogenannte Blockchain, eine Kette von verschlüsselten Datenblöcken, in der sämtliche Informationen, also auch die finanziellen Transaktionen der Teilnehmenden, dezentral gespeichert werden.

Dadurch erreichen die virtuellen Währungen eine bislang ungekannte Transparenz, denn im Datenstrom lassen sich sämtliche Kontobewegungen rekonstruieren. Revolutionär ist, dass die Datenkette auf den Servern vieler Teilnehmer gespeichert ist und es so niemanden gibt, der die Technologie als Ganzes oder auch nur einzelne Kettenteile beherrscht.

Katinka Wolter, Informatikprofessorin an der Freien Universität Berlin. © Mies Rogmans

Die Blockchain ist eine riesige Sammlung verschlüsselter Textdateien

Dabei ist jeder einzelne Block durch eine mathematische Prüfsumme mit dem vorangegangenen verbunden und baut auf diesem auf. „Vereinfacht gesprochen ist die Blockchain eine riesige Sammlung verschlüsselter Textdateien, die sämtliche Transaktionen speichert und für alle Beteiligten in Teilen öffentlich ist“, sagt Katinka Wolter. „Und die auf vielen, vielen Computern auf der ganzen Welt gespeichert liegt.“

Da die Datenmenge mit jeder Überweisung, also jeder virtuellen Bezahlung wächst, müssen ständig neue Blöcke gebildet werden, um das System am Leben zu erhalten.

„Um einen solchen neuen Block zu generieren, wird der sogenannte Hash – eine Prüfsumme – des vorigen Blocks mit Daten angereichert, etwa neuen Überweisungen und Gutschriften. Schließlich wird diese dann um die „Nonce“ – eine eigentlich überflüssige binäre Zahl aus Einsen und Nullen – ergänzt“, sagt Wolter. „Diese überflüssige Zahl gilt es, durch Ausprobieren herauszufinden, denn auf den so entstandenen Block wird eine mathematische Funktion angewendet. Und das Ergebnis, der neue Streuwert – der Hash – muss kleiner sein als eine vorgegebene Zahl.“

Letztendlich geht es also darum, eine vorgegebene Zahlenformel so durch eine Nonce zu ergänzen, dass eine Zahl dabei herauskommt, die bestimmten Vorgaben entspricht. Eine solche Nonce lässt sich nicht berechnen, sondern einzig durch Ausprobieren ermitteln – wofür viel Rechenleistung vonnöten ist. Wer zuerst das kryptografische Rätsel löst, bekommt den Block zugesprochen und verdient sich damit eine festgelegte Menge Kryptogeld. Für einen Bitcoin-Block sind das derzeit 12,5 Bitcoins, für einen Ethereum-Block dagegen 5 Ether. Auf diese Weise entsteht neues Kryptogeld.

Dabei sei die Varianz zwischen zwei „Treffern“ sehr groß, sagt Katinka Wolter. Was bedeute, dass es ein halbes Jahr dauern könne, bis nach einem erfolgreich generierten Block ein weiterer Hash gelingt, der kleiner als der vorgegebene Wert ist. Möglich sei es aber auch, einmal drei Blöcke innerhalb kürzester Zeit zu finden. Alles reiner Zufall.

Inzwischen leben einige Menschen davon, Bitcoin-Blöcke zu finden

Im Mittel wird alle zehn Minuten ein Bitcoin-Block gefunden und alle 15 Sekunden ein Ethereum-Block. „Da mittlerweile einige Menschen davon leben könnten, Bitcoin-Blöcke zu finden – man spricht beim virtuellen Schürfen der Währung von Mining –, haben sich sogenannte Mining Pools gebildet, also Zusammenschlüsse von Bitcoin-Schürfern“, sagt die Informatikerin. Die Idee dahinter ist einfach: Je mehr Menschen sich zusammenschließen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer von ihnen bald einen gültigen Block erzeugt. Wird der Gewinn dann unter allen Poolmitgliedern aufgeteilt, kann ein kontinuierlicher Gewinn in kleineren Portionen erzielt werden.

Bildlich gesprochen bekommt dann zwar niemand mehr den ganzen Kuchen auf einmal in unkalkulierbaren Abständen, aber jedes Mitglied der Gruppe erhält relativ regelmäßig ein kleines Kuchenstück.

Doch wie berechnet man, wer welchen Anteil am Kuchen erhält? Schließlich ist die Rechenleistung jedes teilnehmenden Computers höchst unterschiedlich: Manche hätten statistisch gesehen alleine nur alle drei Jahre die Chance auf einen Block, andere vielleicht alle drei Stunden, da ihre Rechner leistungsfähiger sind.

„Auch hierfür haben sich verschiedene Systeme entwickelt“, sagt Wolter. Sie alle beruhen auf einem mathematischen Trick: Der Pool vereinfacht die Rechenaufgabe um einen bestimmten Faktor, sodass er mehr Lösungen erhält, als dem Netzwerk übergeben werden können. Der Pool weiß zum Beispiel, dass er nur Zahlen verwenden kann, die 18 führende Nullen haben. Er lässt sich von den Poolmitgliedern aber auch alle Zahlen zuschicken, die nur 17 führende Nullen haben. Der Pool filtert dann die vorhersehbar falschen Ergebnisse heraus und schickt nur die potenziell richtigen ins Bitcoin-Netz. „Man kann sich das vorstellen wie ein Sieb, das die groben Körner auffängt und nur die feinen durchlässt. Nimmt man nun die groben Körner und zählt, welches Ergebnis von welchem Mitglied kam, weiß man gleichzeitig, welchen Anteil das jeweilige Mitglied an den Ergebnissen hatte, die an das Bitcoin-Netz weitergeleitet wurden“, sagt die Informatikprofessorin. So kann das System die Rechenleistung seiner Mitglieder schätzen.

Bei der Aufteilung des Gewinns gebe es wieder verschiedene Systeme, sagt Wolter: „Manche Pools teilen den Gewinn für jeden erwirtschafteten Block in dem Verhältnis auf, in dem das einzelne Mitglied Rechenleistung zur Verfügung gestellt hat; andere stellen Ranglisten auf: Wird ein Block gefunden, erhält derjenige den Gewinn, der auf der Liste gerade oben steht. Er wird dann zurückgestuft, sodass der bis dahin Zweitplatzierte den nächsten Block samt Gewinn bekommt.“

"Viele Akteure handeln völlig irrational"

Genau dieser Ansatz jedoch ist nach den Untersuchungen der Wissenschaftlerin anfällig für Manipulationen: „Aus einem mathematischen Grund, der noch nicht bekannt ist, läuft dieses Rankingsystem nur dann stabil, wenn man die Rechenleistung des Siegers nach jedem Durchgang nicht auf null setzt, sondern nur, wenn man von seiner Siegerleistung die Leistung des Zweitplatzierten abzieht und ihn mit dieser Differenz wieder neu ins Rennen schickt.“ Mit anderen Worten: Für das Poolmitglied ist es besonders günstig, wenn sein Abstand zum Zweitplatzierten möglichst groß ist, denn dann startet er seine Jagd an die Spitze mit einem relativ hohen Restwert.

„Wir haben für unsere Simulation die Daten eines Mining Pools der Kryptowährung Ethereum ausgewertet“, berichtet Wolter. „Auffälligkeiten ergaben sich besonders dann, wenn bestimmte führende Mitglieder einen sehr geringen Vorsprung zum Zweitplatzierten hatten, dieser wiederum aber einen großen zum Drittplatzierten hatte. Dann konnte es vorkommen, dass der Zweite den Führenden noch überholte und dieser dann sehr schnell den nächsten Block gewann.“

Die Simulationen zeigten, dass tatsächlich gezielte Manipulationen durch die Nutzung eines zweiten Kontos oder durch die „Spende“ von Rechenleistung an den Zweitplatzierten möglich waren. „Wir können zwar anhand der Daten nicht beweisen, dass es in diesen Pools tatsächlich zu Manipulationen gekommen ist, wir können aber zeigen, dass sie zumindest rechnerisch möglich sind“, sagt Wolter.

Die Informatikerin selbst beobachtet das neue Phänomen Kryptowährung mit einer Mischung aus Bewunderung und Kopfschütteln: „Es ist faszinierend, dass sich innerhalb kürzester Zeit eine eigene Welt mit eigenen Gesetzen gebildet hat. Auf der anderen Seite handeln viele der Akteure völlig irrational.“ Wolter selbst hat einige wenige Euro in Kryptowährungen investiert. Nicht, um reich damit zu werden, sondern einfach, um die virtuelle Welt ein wenig realer werden zu lassen.

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Digitale erinnerungs-stücke

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Wie viele Kryptos gibt es?

Wie viele Kryptos gibt es?

Lesen 5 min. Anfänger

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Die wichtigsten Erkenntnisse — Es gibt mehrere verschiedene Arten von Kryptowährungen, und jede hat ihre eigenen Funktionen – aber alle speichern auf die eine oder andere Weise einen Wert.

— Krypto-Coins sind native Vermögenswerte ihrer eigenen Blockchain. Und ihr Hauptzweck ist die Sicherung dieses Netzwerks.

— Token werden auf einem bestehenden Blockchain-Netzwerk entwickelt. Sie ermöglichen es Ihnen, mit verschiedenen Plattformen und Anwendungen innerhalb eines Blockchain-Ökosystems zu interagieren.

— Stablecoins und NFTs sind Unterkategorien von Krypto-Token.

— Dies ist der erste Schritt auf Ihrer Reise in die Kryptowelt. Lernen wir sie besser kennen.

Jetzt, da Sie wissen, was Krypto ist, ist es an der Zeit, ein wenig tiefer zu gehen. Wie viele Kryptos gibt es eigentlich – und was ist der Unterschied zwischen den einzelnen Kryptos? Das erklären wir hier.

Wie viele Kryptos gibt es?

Als Krypto war Bitcoin vielleicht der erste, aber bei weitem nicht der einzige. Mit jeder Generation der Blockchain sind neue Arten von Kryptos mit unterschiedlichen Anwendungsfällen aufgetaucht. Der Markt für Kryptowährungen umfasst derzeit über 6000 digitale Währungen und wächst ständig weiter.

Kryptowährungen lassen sich im Allgemeinen in vier Gruppen einteilen.

Coins Tokens NFTs Stablecoins

NFTs und Stablecoins sind Unterkategorien von Krypto-Token. Wir werden sie jedoch gesondert besprechen, da sie einen besonderen Platz in der Kryptowelt einnehmen.

Coins

Krypto-Coins werden auf unabhängigen Blockchain-Netzwerken aufgebaut. Das entscheidende Merkmal eines Coins – im Gegensatz zu einem Token – ist, dass er ein nativer Vermögenswert auf seiner eigenen Blockchain ist. Ein Krypto-Coin ist eine Werteinheit, die für Transaktionen verwendet wird. Sein Hauptzweck ist es, das zugrunde liegende Blockchain-Netzwerk zu sichern.

Bitcoin, Ether und Tezos sind allesamt großartige Beispiele für Krypto-Coins. Jeder hat seine eigene Blockchain und dient dazu, diese Blockchain zu sichern, während er gleichzeitig eine Werteinheit ist. Derzeit gibt es mehr als tausend Coins, von denen jeder die wichtige Funktion der Sicherung seiner eigenen Blockchain erfüllt.

Tokens

Ein Krypto-Token kann auch eine Werteinheit sein. Aber er wird auf einem bestehenden Blockchain-Netzwerk erstellt. Das entscheidende Merkmal von Krypto-Token ist, dass sie keine eigene zugrunde liegende Blockchain haben.

Mit Hilfe von Smart Contracts (wir werden darauf zurückkommen) erstellen Krypto-Projekte ihre eigenen Token auf einem bestehenden Blockchain-Netzwerk. Nehmen wir Ethereum als Beispiel, um Token besser zu verstehen.

Die native Kryptowährung der Ethereum-Blockchain ist Ether. Da Ether auf seiner eigenen Blockchain läuft, ist er ein Krypto-Coin. Aber es ist nicht die einzige Währung, die auf der Ethereum-Blockchain verwendet wird. Das Hauptmerkmal der Ethereum-Blockchain ist, dass sie programmierbar ist. Mit anderen Worten, sie kann von Entwicklern für verschiedene Projekte und die Erstellung verschiedener Token verwendet werden. Möglich wird dies durch den sogenannten ERC-20 Token-Standard.

ERC-20 Token

ERC-20 Token ist ein Standardprotokoll für die Erstellung von Token auf der Ethereum-Blockchain. Es ist eine Kurzform von Ethereum Request for Comments, und 20 ist die Kennung des Vorschlags.

Ähnlich wie alle Websites im Internet HTTP-konform sein müssen, müssen alle auf Ethereum erstellten Token den Anweisungen des ERC-20-Standards folgen. Dies ermöglicht es verschiedenen Anwendungen, auf Ethereum miteinander zu kommunizieren. Sie können sogar selbst einen Token im Ethereum-Netzwerk erstellen, indem Sie die ERC-20 Richtlinien befolgen.

Mit der Entwicklung des Ethereum-Netzwerks hat sich auch der Token-Standard weiterentwickelt. Im Ethereum-Netzwerk gibt es verschiedene Arten von Token wie ERC-721 und ERC-1155. Wir werden in Kürze auf diese zurückkommen – schauen wir uns jetzt einige der verschiedenen Arten von ERC-20 Token an, die Ihnen in diesem Bereich begegnen könnten.

DeFi-Token

Mit den Blockchains der zweiten Generation können wir Anwendungen erstellen. Jede Anwendung, die auf einer Blockchain aufbaut, benötigt einen Token, um ihre Funktionen zu erfüllen. Als die Entwickler begannen, Blockchain auf die Finanzindustrie anzuwenden, entstand ein neues Ökosystem namens DeFi, das DeFi-Token mit sich brachte.

Ein Krypto-Token ist kein nativer Vermögenswert für seine Blockchain und unterstützt nicht das zugrunde liegende Netzwerk. Token unterstützen jedoch ihre eigene Wirtschaft. Wir können Token im Tausch gegen Waren und Dienstleistungen auf einer bestimmten Plattform handeln.

„Aave“ und „Sushi“ sind gute Beispiele für DeFi-Token, die dem ERC-20 Standard folgen. Sie fungieren als Währung für ihre eigenen DeFi-Plattformen, „Aave“ und „Sushiswap“, und ermöglichen es den Nutzern, sich mit dem Nutzen ihrer Plattformen zu beschäftigen.

Metaverse Token

Ein weiterer wichtiger Anwendungsfall für den ERC-20-Token ist das Metaverse. Ähnlich wie wir für jedes Land eine eigene Wirtschaft haben, hat jedes Metaverse seine eigene geschlossene Wirtschaft und seine eigene Währung, um sie zu steuern. Die native Währung eines Metaverse wird Metaverse-Token oder „Meta-Token“ genannt.

The Sandbox ist ein gutes Beispiel dafür. Seine native Währung SAND ist die Tauscheinheit in der Sandbox. Sie benötigen SAND-Token, um Zugang zu den Diensten und Hilfsmitteln der Sandbox zu erhalten und um Teil der Wirtschaft zu sein.

Dies sind nur zwei Beispiele für ERC 20-Token in Aktion, und es gibt Tausende mehr.

ERC-721 Token

Nachdem Sie nun ein grundlegendes Verständnis der ERC-20 Token im Kryptobereich haben, lassen Sie uns einen Blick auf einen anderen Token-Standard werfen – den ERC-721 – und was er dem Ökosystem bringt.

NFTs

Falls Sie mit dem Begriff ERC-721 noch nicht vertraut sind, lassen Sie es uns anders ausdrücken: Es ist der technische Begriff für einen NFT. NFTs wurden zuerst auf der Ethereum-Blockchain eingeführt und entsprechen innerhalb dieses Ökosystems dem ERC-721 Token-Standard.

Warum sind NFTs wichtig?

NFTs sind der ultimative Ausdruck von digitalem Eigentum. Sie ermöglichen es, jede Art von Daten – einschließlich Kunst, Musik, Spiele, Tweets, Nachrichtenartikel und Rechte an realen Objekten – zu tokenisieren und damit digital zu besitzen. Dies führte zu einer völlig neuen und aufregenden Art von Wirtschaft (das Internet des Eigentums, über das wir im ersten Artikel gesprochen haben).

NFTs werden bereits genutzt, um digitale Mode, Spielwerte, digitale Grundstücke und Immobilien zu schaffen – sie werden sogar von Künstlern und Kreativen genutzt, um Kunst zu schaffen, die vollständig auf der Blockchain existiert. Das beste Beispiel dafür ist das berühmte „Everydays: Die ersten 5000 Tage“ des NFT-Künstlers Beeple.

NFTs im Gaming

Wenn Sie jemals ein Gamer waren, werden Sie wissen, dass In-Game-Vermögenswerte ein wichtiger Bestandteil des Gaming-Ökosystems sind. Die Spieler müssten Geld ausgeben und die Assets im Spiel kaufen, um ein besseres Spielerlebnis zu erhalten. Allerdings können sie die gekauften Vermögenswerte nie wirklich besitzen und gegen einen Echtzeitwert eintauschen. Die Spieler waren nie in der Lage, die In-Game-Werte in einem anderen Spiel zu verwenden oder sie auf einem Marktplatz für FIAT-Geld zu verkaufen.

Dieses Szenario ändert sich dank der NFTs grundlegend.

Die meisten der neu entwickelten Blockchain-Spiele verwenden NFTs als Vermögenswerte im Spiel. Nehmen wir an, Sie haben ein NFT gekauft. Sie können es innerhalb des Spiels verwenden, gegen einen anderen Vermögenswert eintauschen oder es auf einem Marktplatz für einen Echtzeitwert verkaufen. Das NFT gehört tatsächlich Ihnen. Die NFTs haben das Ökosystem des Gamings stark verändert.

NFTs im Metaverse

NFTs sind auch eine der Haupttriebkräfte für die Entwicklung des Metaverse. Nutzer können ihre digitale Umgebung, ein Stück virtuelles Land oder eine Immobilie in Form eines NFT „besitzen“. Dies fügt eine neue Ebene der virtuellen Erfahrung hinzu, die bei traditionellen Spielen einfach nicht möglich ist.

NFTs sind echte Game Changer. Sie verwischen allmählich die Grenzen zwischen dem digitalen und dem realen Leben, indem sie es uns ermöglichen, digitales Eigentum an virtuellen Vermögenswerten zu besitzen.

Stablecoins

Lassen Sie uns abschließend über Stablecoins sprechen.

Kryptowährungen sind für ihre Volatilität und extremen Kursschwankungen bekannt. Die Verwendung von Krypto für den Transfer von Werten als Alternative zu FIAT-Geld ist angesichts ihrer Volatilität unpraktisch.

An dieser Stelle kommen Stablecoins ins Spiel. Wie der Name schon sagt, bleibt der Preis von Stablecoins gleich oder stabil. Stablecoins sind eine besondere Art von ERC-20 Token. Das Hauptziel ist es, die Vorteile von Kryptowährungen zu nutzen und ihre Volatilität zu beseitigen.

Stablecoins sind in der Lage, einen stabilen Wert zu halten, weil sie durch andere Vermögenswerte abgesichert sind. So ist beispielsweise einer der beliebten Stablecoins, Tether (USDT), an den US-Dollar gebunden. Für jeden USDT wird ein echter Dollar in Reserve gehalten, was bedeutet, dass der Wert von USDT so stabil ist wie der des Dollars selbst. Stablecoins haben sich zum Lebenselixier des DeFi-Ökosystems entwickelt, da ihre Stabilität für verschiedene Funktionen von DeFi unerlässlich ist.

Willkommen bei Krypto

So, das war es – Sie haben nun das erste Kapitel Ihrer Einführung in die Welt der Kryptowährungen abgeschlossen!

Auch wenn Ihnen das zunächst viel erscheinen mag, können Sie mit dem Hintergrundwissen dieser Grundbegriffe entscheiden, was Sie vom Krypto-Ökosystem nutzen möchten und wie Sie mit den von Ihnen gewählten Coins und Token darauf zugreifen können.

Krypto ist Ihr Schlüssel zu einem ganzen Universum neuer Möglichkeiten – lassen Sie uns im nächsten Kapitel über die Verwaltung von Krypto sprechen und über das eine wesentliche Tool, das Sie zur Verwaltung Ihrer Kryptos benötigen.

 

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